Wohnen im Alter auf dem Heuberg

» Das Projekt

Im Projekt "Wohnen im Alter auf dem Heuberg" werden bis Ende 2012 ein Quartierskonzept entwickelt und erste Maßnahmen umgesetzt. Das Konzept berücksichtigt dabei die 3 Säulen "Wohnen", "Pflege" und "Soziales" und verbindet notwendige Maßnahmen des Stadtumbaus mit neueren Erkenntnissen in der Altenhilfeplanung.

Entsprechend der demographischen Entwicklung muss das Wohnungsangebot bedarfsgerecht angepasst werden. Derzeit besteht ein erheblicher Teil der Wohnungen aus 3 Räumen plus Küche und Bad. Barrierearme Wohnungen sind im Stadtteil kaum vorhanden. Dem soll mit einem abgestuften Maßnahmekonzept in der Säule "Wohnen" begegnet werden. Dazu gehören neben einer stadtteilnahen Wohnraumberatung und einfachen baulichen Veränderungen in Wohnungen auch barrierefreie Wohnungsangebote und spezifische Wohnformen.

Die mit den veränderten gesellschaftlichen Zusammenhängen einhergehenden Herausforderungen für die Pflege sind vor allem durch die Vernetzung ambulanter und stationärer Angebote unter Einbeziehung nachbarschaftlicher/bürgerschaftlicher Hilfen gestaltbar, Stichwort "Pflegemix". Für die kooperierenden Träger der ambulanten und stationären Altenhilfe ergibt sich im Projekt erstmalig die Möglichkeit, eine pflegerische Infrastruktur im Wohnumfeld gemeinsam zu konzipieren.

Ein Netzwerk aus haupt- und ehrenamtlicher Arbeit soll zur Verbesserung der sozialen und kulturellen Infrastruktur geschaffen bzw. weiter entwickelt werden, so dass auch die im bisherigen Prozessverlauf der Sozialen Stadterneuerung entwickelten Initiativen in selbsttragende und unterstützende Strukturen überführt werden.

Bei der Entwicklung des Quartierskonzeptes soll den unterschiedlichen Personengruppen in ihren differenzierten Wohnstrukturen vor Ort Rechnung getragen werden. Besondere Berücksichtigung erhalten dabei die Haushalte älterer benachteiligter Menschen und der Bewohnerinnen und Bewohner mit Migrationshintergrund.

» Die Arbeitsschritte

Eine fundierte Bestandsanalyse und eine Bedarfsermittlung sind die Basis für die Konzeptentwicklung. Bedürfnisse und Anforderungen der unterschiedlichen Zielgruppen an ein selbstbestimmtes Wohnen auf dem Heuberg sollen ermittelt werden. Die sich daraus ergebenden Anknüpfungspunkte für eine zielgruppenspezifische Weiterentwicklung der Infrastruktur und der Entwicklung neuer Wohnformen sollen in das Handlungskonzept "Wohnen im Alter auf dem Heuberg" münden. Erste konkrete Maßnahmen und Projekte sollen noch im Projektverlauf begonnen und umgesetzt werden.

» Projektträger

Träger des Projektes ist der Zweckverband Diakonisches Werk Eschwege/Witzenhausen in Kooperation mit der Seniorenwohnheime Eschwege gGmbH und dem Trägerverbund Heuberg e.V.. Für die Gesamtmoderation des Entwicklungsprozesses wird seit 1.4.2010 die Projektkoordination durch das Quartiersmanagement Heuberg im Umfang von 10 Wochenstunden übernommen.

» Ausgangslage

Der Stadtteil Heuberg in Eschwege ist seit 1999 Programmgebiet der "Sozialen Stadt" und besteht im Schwerpunktbereich aus Siedlungen des Sozialen Wohnungsbaus. Im Stadtteil leben insgesamt ca. 3.850 Personen. Der Standort weist die für Soziale-Stadt-Standorte typischen Problemgemengelagen auf: hoher Migrantenanteil (im Schwerpunktbereich ca. 50% der Bewohner mit Migrationshintergrund), Konzentration von Beziehern von Transfereinkommen (Arbeitslosigkeit 2003: 24,8%, ALGII-Empfängerquote 2004 18,1%), städtebauliche und infrastrukturelle Defizite.

In einem breit angelegten Beteiligungsprozess wurden Handlungsfelder und Leitlinien entwickelt, die den Rahmen für Projekte und Maßnahmen im Rahmen der Sozialen Stadterneuerung abstecken und Teil des Integrierten Stadtteilentwicklungskonzeptes (ISK) sind.

Die bereits zahlreich umgesetzten Maßnahmen hatten ihren Schwerpunkt aufgrund der Förderrichtlinien vor allem im baulich-investiven Bereich. Viele städtebauliche Projekte konnten bisher umgesetzt werden und positive Entwicklungen sind festzustellen. Für den Bereich des sozialen und kulturellen Stadtteillebens und des bürgerschaftlichen Engagements konnten spürbare Verbesserungen erzielt werden.

Als zukünftige Aufgaben der Sozialen Stadterneuerung Heuberg formuliert das ISK die weitere Unterstützung und Verstetigung des bürgerschaftlichen Engagements und den bedarfsgerechten Um- und Rückbau von Wohnraum. Die bekannten demographischen Entwicklungen haben auch Auswirkungen auf die Wohnraumentwicklung und die Nachfragesituation im Stadtteil Heuberg. Der Wohnungsleerstand konzentriert sich hier zunehmend. Schon heute beträgt der Anteil der über 60-Jährigen 25% im Stadtteil. Gleichzeitig leben fast 20% der Bewohner seit mindestens 20 Jahren hier. Gleiches gilt für viele Migrantinnen und Migraten (überwiegend Spätaussiedler), die in den 1990er Jahren auf den Heuberg gezogen sind. Bewohner die seit Jahren im Stadtteil verwurzelt sind, sind wichtige Stützen des sozialen Systems und nachbarschaftlichen Zusammenlebens. Gerade Ihnen wollen wir eine langfristige Wohnperspektive geben.

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